Das Schweizerische Literaturarchiv öffnet seine Schatztruhe

An unserem Nachmittagsanlass vom 14. November waren wir zu Gast im Schweizerischen Literaturarchiv (SLA). Dr. Corinna Jäger-Trees, wissenschaftliche Mitarbeiterin des SLA und BFB-Mitglied öffnete nicht nur für Leseratten und Bücherwürmer die Schatztruhe. In ihrem zweiteiligen Referat stellte Corinna Jäger-Trees uns das SLA vor. Spannend, dicht, prägnant und humorvoll widerlegte sie die Vorurteile von verstaubten Archiven.

Den Anstoss zur Gründung des SLA gab Friedrich Dürrenmatt. Er schenkte seinen Nachlass dem Bund mit der Auflage, ein nationales Literaturarchiv zu gründen, dass der Öffentlichkeit zugänglich sein muss. Der Bund war sich dieser Bedeutung bewusst. 1991 konnte das SLA mit Schwerpunkt der vier Literaturen der Schweiz im 20. und 21. Jahrhundert als Teil der Schweizerischen Nationalbibliothek eröffnet werden.

Im ersten Teil stellte uns Corinna Jäger das SLA und seine Aufgaben vor. Sie umfassen das:

Sammeln mit folgenden Schwerpunkten:

- Literarische Kriminalromane z.B. F. Dürrenmatt, F. Glauser

- Literatur von Frauen z.B. Annemarie Schwarzenbach, E. Pedretti

- Gelehrtenarchive z.B. Golo Mann

- Verlagsarchive z.B. Amann, Walter-Verlag

- Institutionsarchive z.B. Schweiz. Schriftstellerverein

Archivieren:

- Materialien, Notizen etc.

- Korrespondenzen

- persönliche Dokument

- gedruckte Texte, Ton- und Videoträger

- Fotos

Konservieren z.B. Einlagern in säurefreier Umgebung:

- Vermittlung und Forschung

- wissenschaftliche Publikationen

- Veranstaltungen

- Ausstellungen

- Forschungsprojekte

Am Beispiel von Hugo Loetscher und seinem biografischen Werk War meine Zeit, meine Zeit, stellte Corinna Jäger-Trees im zweiten Teil die wissenschaftliche Arbeit in den Vorder-grund. Dank archivierten bereits publizierten Texten konnte der nicht ganz einfache Zugang zu diesem Werk erleichtert werden – sie schlugen eine Brücke zum Buch.

Die Zeit verging im Fluge; noch lange hätten wir den Ausführungen von Corinna Jäger-Trees folgen können. Doch wartete bereits der Apèro im Casino.